Herbstrezepte mit Lupinen von Katharina Kuhlmann

Heute möchte ich euch die Lupine, die sogenante Wolfsbohne vorstellen.

Geradezu euphorisch wurde ich, als mir meine Bäuerin von ihren eigenen Lupinenflocken erzählte. Vom Kellyhof in Herdwangen am Bodensee beziehe ich seit Jahren mein Heu und Stroh für meine Pferde. Ich war überrascht und begeistert, dass der Hof auch Lupinen anbaut und diese zu Flocken und sogar zu Kaffee verarbeitet.

Die Lupine wurde früher eigentlich nur als Viehfutter verwendet. Am Fraunhofer-Forschungsinsitut gelang es die chemischen Verbindungen, die für die bitteren Aromen verantwortlich sind, zu identifizieren und zu entfernen.

Die Lupinen blühen Mitte Juni in weiß, rosa und lila und sind eine wahre Augenweide auf unseren Feldern. Bisher werden Lupinen nur auf 0,2% der deutschen Ackerflächen angebaut.

Je nach Samensorte sind Lupinen reich an Eiweiß (35-45%), gefolgt von Ballaststoffen (40%) und Fett (10-20%), welches reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist.

Es müssen keine Wälder abgeholzt werden und der Anbau ist besonders umweltfreundlich. Die Lupine hat nicht die Wärmeansprüche wie die Sojabohne, ist wesentlich robuster und kann auch auch auf trockeneren Äckern angebaut werden. Mit ihren tiefen Wurzeln lockert die Lupine den Boden, sammelt Stickstoff aus der Luft und reichert damit die Böden an.

Um euch die Lupine – in diesem Fall die Flocken mit ihrem nussigen Geschmack – ein bisschen Näher zu bringen, habe ich ein paar schöne herbstliche Rezepte kreiert.

Lupinen-Kürbis-Quiche

lupinen-kürbis-quiche
Bild: Katja Ott

Zutaten für den Boden:
200 g Dinkelmehl (+ etwas Mehl zum Arbeiten)
100 g Hartweizengrieß
50 g Margarine
80 ml Dinkelmilch
2 Teelöffel Backpulver
1 Prise Salz

  1. Füllung: Kräuterfrischkäse-Kürbis-Creme
    1 kleinen Hokkaido (ca. 500 g)
    2 abgezogene Knoblauchzehen
    300 g veganen Kräuter-Frischkäse
    1 Esslöffel Gemüsebrühe
    50 ml Olivenöl
    Salz & Pfeffer zum Abschmecken

2. Füllung: Gemüsebett
2 kleine Zucchini
1 Esslöffel Kokosöl
1 Esslöffel Gemüsebrühe
100 g Lauch
3 Lauchzwiebeln oder 1 Gemüsezwiebel
50 ml veganen Weißwein
50 g Lupinenflocken

Optional: Für das Topping zwei handvoll veganen Reibekäse und 2 Esslöffel Kürbiskerne

Zubereitung:
Alle Zutaten des Bodens mit dem Handmixer gut kneten und den Teig mit den Händen in eine eingefettete Quicheform drücken. Dabei einen Rand formen. Zur Sicherheit kann man ein Backpapier längs in zwei 20 cm breite Streifen legen und über Kreuz auf die Form legen. So kann man die gesamte Quiche gut aus der Form heben.

Für die erste Füllung das Gemüse waschen und putzen. Den Lauch in Ringe und die Zucchini in kleine Würfel schneiden. Das Gemüse mit den Lupinen in Kokosfett scharf anbraten. Mit Weißwein ablöschen und die Gemüsebrühe hinzugeben und abgedeckt ziehen lassen.

Den Hokkaido entkernen, mit Schale zerschneiden und gar kochen. Wenn er etwas abgekühlt ist, zusammen mit dem Olivenöl, dem Knoblauch und dem veganen Kräuterfrischkäse und 1 Esslöffel Gemüsebrühe pürieren.

Die Quiche als erstes mit der Hälfte der Hokkaido-Frischkäse-Creme bestreichen, dann das gesamte Gemüse verteilen und als letzte Schicht die restliche Hokkaido-Frischkäse-Creme draufgeben. Wer mag, kann jetzt noch die Quiche mit veganem Reibekäse und den Kürbiskerne garnieren.

Ofen auf 220° C vorheizen und die Quiche 40 Minuten auf mittlerer Schiene backen.

Die Quiche nach dem Backen 10 Minuten setzen lassen und dann erst mit Hilfe der Backpapierstreifen herausheben.

Spagetti-Lupinese

spagetti-lupinese
Bild: Katja Ott

Spagetti-Lupinese

Zutaten:
1 kg Spagetti
150 g Lupinenflocken
10 g Gemüsebrühe
2 Esslöffel Kokosfett
2-3 Schalotten oder 1 Gemüsezwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Gläser klassische Basilikum-Tomatensauce
oder
1 Glas getrocknete Tomaten, 2 Teelöffel Tomatenmark, 3 Karotten, 2 Dosen Tomatenstücke, getrocknete italienische Gewürzmischung, 1 Glas veganen Rotwein, Salz, Pfeffer zum Abschmecken

Zubereitung:
Lupinenflocken in 600 ml Wasser und 10 g Gemüsebrühe 5 min köcheln und weitere 15 min ziehen lassen. Dann alles in eine pfanne geben und mit 1 klein gehackten Schalotte so lange anbraten lassen (rühren nicht vergessen!), bis das Wasser der Lupine verkocht ist. Nun 1 Esslöffel Kokosfett hinzugeben und die Lupinen kross braten und abkühlen lassen.

Zwischenzeitlich die getrockneten Tomaten klein schneiden, die Möhren schälen und ebenfalls in kleine feine Stückchen schneiden und mit den gehackten Tomaten in 1 Esslöffel Kokosfett erhitzen. Restliche Zwiebel schälen und in kleine Stücke schneiden. Knoblauch schälen und in die Sauce pressen oder in ganz feine Stückchen gehackt zusammen mit den Zwiebelstückchen unterrühren und köcheln lassen.

Lupinen jetzt pürieren und zusammen mit dem Rotwein in die Sauce geben. Mit Salz, Pfeffer und italienischer Kräutermischung abschmecken und 10 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen.

Spagetti kochen und mit der Lupinese-Sauce servieren.

Hokkaido-Suppe mit gerösteten Lupinenflocken

kürbis-suppe
Bild: Katja Ott

Zutaten:
1 großen Hokkaido (ca. 900-1000 g)
1 Esslöffel Gemüsebrühe
2 große Karotten (ca. 200 g)
Ingwer (ca. 20 g)
50 g Lupinenflocken
20 g Margarine
2 Esslöffel Kürbiskerne

Zubereitung:
Den Hokkaido heiß abwaschen, aushöhlen und mit Schale zerschneiden. Die Karotten und den Ingwer schälen und klein schneiden. Alles in einem großen Suppentopf in 2 Liter Wasser und der Gemüsebrühe gar kochen. Abkühlen lassen und alles fein pürieren.

Lupinenflocken in einer Pfanne mit etwas Fett und Salz anrösten und in die Suppe rühren.

Mit Kürbiskernen und etwas Kürbiskernöl garnieren.

Lupinen-Pesto (verde)

lupinen-pesto (verde)
Bild: Katja Ott

Lupinen-Pesto (verde)

Zutaten:
30 g Pinienkerne
20 g Lupinenflocken
2 Bund Basilikum
60 g veganen Reibekäse
2 Knoblauchzehen
Salz & Pfeffer
80 ml Olivenöl

Zubereitung:
Lupinenflocken über Nacht in 40 ml Olivenöl einweichen lassen.
Pinienkerne auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech bei 160° C Ober-und Unterhitze 12 Minuten rösten.

Basilikumblätter ohne Stengel mit dem geschälten Knoblauch, den Pinienkernen, den Lupinen-Öl-Flocken, dem Olivenöl und dem veganen Käse in einem hohen Gefäß gut pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls es zu dick ist, noch etwas olivenöl hinzugeben.

Spagetti kochen und mit dem Pesto servieren.

Hokkaido-Muffins & Lupinen-Kaffee

hokkaido-muffins & lupinen-kaffee
Bild: Katja Ott

Zutaten:
1 kleinen Hokkaido-Kürbis (ca. 500 g)
200 g braunen Zucker
50 g Lupinenflocken
100 ml Wasser
300 g Weizenmehl
1/2 Packung Backpulver
150 ml pflanzliches Bratöl
1 Päckchen Vanillezucker
karamellisierte Kürbiskerne
1 Esslöffel Margarine
150 g Kürbiskerne
50 g Zucker

Zubereitung:
Den Hokkaido entkernen, mit Schale zerschneiden und gar kochen. Dann mit 100 ml Wasser, dem Zucker und den Lupinenflocken 5 min köcheln lassen und abkühlen lassen. Zwischenzeitlich die Kürbiskerne mit dem Zucker und der Margarine in einer Pfanne unter ständigem Rühren leicht karamellisieren und abkühlen lassen.

Jetzt die abgekühlte Hokkaido-Lupinen-Zucker-Mischung gut pürieren und mit dem Mehl, dem Öl, dem Vanillezucker und dem Backpulver gut mixen. Nun 3/4 der karamellisierten Kürbiskerne unterrühren. Den Teig in Papierförmchen füllen und diese in eine Muffinbackform setzen und für 25 min bei 180° C (vorgeheizt) auf mittlerer Schiene backen.

Wenn die Muffins abkühlt sind mit den restlichen Kürbiskernen garnieren.

Passend dazu empfehle ich eine Lupinen-Dinkel-Mandelmilch-Latte, ebenfalls vom Kellyhof aus Herdwangen.
Der Lupinen-Kaffee ist besonders magenschonend und koffeinfrei. Die Dinkel-Mandelmilch von Natumi stammt vom Bio-Bauern aus Allenfeld.

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